Förderung der mentalen Gesundheit in hybriden Arbeitsmodellen

“Hybride Arbeitsmodelle machen glücklich.” Laut des “Workplace Mental Health Trends Report 2023″ (Calm Business) hat sich die mentale Gesundheit von Mitarbeitenden durch die Einführung von flexiblen und modernen Arbeitsmodellen signifikant verbessert.  Gleichzeitig wurde jedoch festgestellt, dass hybride Arbeitsmodelle neue Herausforderungen für die mentale Gesundheit von Beschäftigten verbergen und somit nicht die alleinige Lösung für das langfristige Wohlbefinden in der Arbeitswelt darstellen. In folgendem Beitrag zeigen wir diese neuen Herausforderungen und mögliche Ansätze für die Förderung der mentalen Gesundheit in hybriden Arbeitsmodellen auf. 

Warum tragen hybride Arbeitsmodelle zur Verbesserung der mentalen Gesundheit bei?

Hybride Arbeitsmodelle, bei denen Mitarbeitende sowohl im Büro als auch von zu Hause aus arbeiten können, tragen auf verschiedene Weisen zur Verbesserung der mentalen Gesundheit bei:

  1. Flexibilität und Autonomie: Hybride Arbeitsmodelle ermöglichen es den Mitarbeitenden, ihren Arbeitstag flexibler zu gestalten und selbst zu entscheiden, wann und wo sie arbeiten möchten. Diese Autonomie kann dazu beitragen, dass sich die Mitarbeitenden besser in ihren Arbeitsablauf integrieren können und dadurch ein besseres Gleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben erreichen.

  2. Reduzierung von Pendelstress: Durch die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, entfällt für viele Mitarbeitende der tägliche Pendelweg zum Büro. Dies kann nicht nur Zeit sparen, sondern auch Stress reduzieren und die Work-Life-Balance verbessern.

  3. Erhöhte Produktivität: Studien haben gezeigt, dass Mitarbeitende in hybriden Arbeitsmodellen oft produktiver sind, da sie in einer Umgebung arbeiten können, die ihren individuellen Bedürfnissen am besten entspricht. Dies kann dazu beitragen, dass sich die Mitarbeitenden wohler fühlen und ihre Aufgaben effizienter erledigen.

  4. Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Für viele Beschäftigte ist es wichtig, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Hybride Arbeitsmodelle bieten die Möglichkeit, flexibler auf familiäre Verpflichtungen einzugehen und so Stress und Überlastung zu reduzieren.

Insgesamt können hybride Arbeitsmodelle dazu beitragen, dass sich Beschäftigte wohler fühlen, stressresistenter sind und eine bessere Work-Life-Balance erreichen. Indem Unternehmen auf die Bedürfnisse ihrer Belegschaft eingehen und flexible Arbeitsmöglichkeiten anbieten, können sie dazu beitragen, dass ihre Mitarbeitenden gesund und motiviert bleiben – sowohl im Homeoffice als auch im Büro.

Hybride Arbeitsmodelle bergen aber auch neue Herausforderungen....

Ja, flexible Arbeitszeiten und moderne Arbeitsmodelle haben einen positiven Einfluss auf die mentale Gesundheit von Mitarbeitenden. Allerdings nicht ohne eine effektive und durchdachte Strategie. Liegt diese nicht vor, stehen einige Mitarbeitende erneut vor Herausforderungen, die eine Gefahr für ihre mentale Gesundheit darstellen können. Diese Herausforderungen können wie folgt aussehen: 

  1. Unklare Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben: Wenn Beschäftigte sowohl im Büro als auch von zu Hause aus arbeiten, kann es schwierig sein, klare Grenzen zwischen Arbeitszeit und Freizeit zu ziehen. Dies kann dazu führen, dass Mitarbeitende Schwierigkeiten haben, abzuschalten und sich zu erholen, was langfristig zu Stress und Burnout führen kann.

  2. Mangelnde soziale Interaktion: Im Homeoffice fehlt oft der informelle Austausch mit Kollegen, der im Büro stattfindet. Dies kann dazu führen, dass sich Mitarbeitende isoliert fühlen und das Gefühl haben, nicht zum Team dazuzugehören. Einsamkeit und soziale Isolation können sich negativ auf die mentale Gesundheit auswirken.

  3. Technologische Überlastung: In hybriden Arbeitsmodellen sind Mitarbeitende oft auf digitale Kommunikationsmittel angewiesen, um mit ihren Kollegen in Kontakt zu bleiben. Der ständige Einsatz von Technologie kann zu einer Überlastung führen und das Gefühl der permanenten Erreichbarkeit verstärken, was Stress und Unwohlsein verursachen kann.

  4. Fehlende Unterstützung und Führung: In hybriden Arbeitsmodellen ist es möglicherweise schwieriger für Führungskräfte, den Überblick über die Arbeit ihrer Beschäftigten zu behalten und angemessen auf ihre Bedürfnisse einzugehen. Dies kann dazu führen, dass Mitarbeitende sich alleingelassen oder unsicher fühlen und keine ausreichende Unterstützung erhalten.

  5. Ungleichgewicht bei der Ressourcenverteilung: Nicht alle Mitarbeitende verfügen über die gleichen Ressourcen und Möglichkeiten, um im Homeoffice effektiv zu arbeiten. Ein ungleicher Zugang zu technischen Geräten, einem geeigneten Arbeitsplatz oder einer stabilen Internetverbindung kann zu Frustration und Ungerechtigkeit führen.

Es ist wichtig, dass Unternehmen diese Herausforderungen erkennen und Maßnahmen ergreifen, um die mentale Gesundheit ihrer Mitarbeitenden in hybriden Arbeitsmodellen zu unterstützen. Indem klare Strukturen geschaffen werden, regelmäßige Kommunikation stattfindet und Unterstützungsangebote bereitgestellt werden, können Unternehmen dazu beitragen, dass ihre Belegschaft gesund und leistungsfähig bleibt – unabhängig vom Arbeitsort.

 

Ansätze zur Förderung der mentalen Gesundheit in modernen Arbeitsmodellen

Folglich bieten hybride Arbeitsmodelle einige Vorteile für die psychische Gesundheit von Beschäftigten, wenn durch geeignete Maßnahmen die Risiken minimiert werden. Folgende Maßnahmen bieten sich für die Förderung des mentalen Wohlbefindens in der modernen Arbeitswelt an: 

  1. Förderung von Work-Life-Balance: Eine gesunde Work-Life-Balance ist entscheidend für das Wohlbefinden der Mitarbeitenden. Unternehmen sollten ihre Beschäftigten ermutigen, klare Grenzen zwischen Arbeitszeit und Freizeit zu ziehen und regelmäßige Pausen einzulegen.

  2. Kommunikation und soziale Interaktion fördern: Der Austausch mit Kollegen ist ein wichtiger Bestandteil des Arbeitslebens und trägt maßgeblich zum Wohlbefinden bei. Unternehmen sollten daher Möglichkeiten schaffen, um den informellen Austausch auch in hybriden Arbeitsmodellen zu ermöglichen, z.B. durch virtuelle Kaffeepausen oder Team-Events.

  3. Schulung von Führungskräften: Führungskräfte spielen eine entscheidende Rolle bei der Förderung der mentalen Gesundheit ihrer Mitarbeitenden. Sie sollten sensibilisiert sein für Anzeichen von Stress oder Überlastung und in der Lage sein, angemessen darauf zu reagieren. Schulungen zum Thema psychische Gesundheit am Arbeitsplatz können dabei helfen.

  4. Angebote zur Unterstützung anbieten: Unternehmen sollten ihren Mitarbeitenden Zugang zu professioneller Unterstützung bieten, z.B. durch digitale Employee Assistance Programme (EAPs) oder psychologische Beratungsangebote. Auch regelmäßige Gesundheitschecks und Präventionsmaßnahmen können dazu beitragen, psychische Belastungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Die Förderung der mentalen Gesundheit in hybriden Arbeitsmodellen ist eine komplexe Aufgabe, die ein ganzheitliches Konzept erfordert. Indem Unternehmen auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden eingehen, klare Strukturen schaffen und Unterstützung anbieten, können sie dazu beitragen, dass ihre Belegschaft gesund und leistungsfähig bleibt – auch in einer sich stetig wandelnden Arbeitswelt.

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