Argumed Spotlight: Dr. Jan Marc Lischka

Argumed Spotlight

Argumed Spotlight

Dr. Jan-Marc Lischka

Dr. Jan-Marc Lischka

Unternehmer & Lehrbeauftragter an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin

Unternehmer & Lehrbeauftragter an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin

Über Argumed Spotlight:

In unserer Interview-Serie “Argumed Spotlight”, möchten wir unseren Besuchern und LinkedIn Followern diverse Persönlichkeiten aus dem Sicherheits- und Gesundheitssektor vorstellen. Dabei beleuchten wir den Karriereweg von Industrievordenkern, Unternehmern und Entscheidungsträgern, sprechen über ihre Erfahrungen und Visionen, mit dem Ziel, innerhalb eines kurzweiligen Lese-Interviews aussagekräftigen sowie inspirierenden Inhalt zu vermitteln.


Über Dr. Jan-Marc Lischka:

Dr. Lischka ist gelernter Ingenieur und hat 2010 in Technologie- und Innovationsmanagement an der Technischen Universität in Berlin promoviert. Heute ist er Unternehmer und Lektor in Global Supply Chain Management an der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) in Berlin. Während seiner beruflichen Laufbahn war Dr. Lischka über 15 Jahre in leitenden Rollen an verschiedenen Produktionsstandorten der Siemens AG im In- und Ausland tätig. In seinem Unternehmen 5thIndustry beschäftigt sich Dr. Lischka mit der Digitalisierung von Logistik- und Produktionsprozessen.

Daneben verfolgt er mithilfe des Social Business Manuyoo das Ziel, hochwertige afrikanische Produkte auf den europäischen Markt zu bringen und so die strukturelle Entwicklung der Wirtschaft auf dem Afrikanischen Kontinent zu fördern. Wir sprechen mit Dr. Lischka unter Anderem über seine Lessons Learned aus 15 Jahren Führungstätigkeit in der Produktion, seinen Ansporn ein Unternehmen zu gründen, die Auswirkungen von der Digitalisierung auf die Arbeitssicherheit, sowie über die zentrale Nachricht, die er seinen Studenten vermittelt.


Zum Interview:

Herr Dr. Lischka, für viele Leser hört es sich vermutlich wie ein Traumjob an, bei einem Global Player eine Führungsposition innezuhaben. Was hat Sie dennoch dazu getrieben, nach 15 Jahren erfolgreicher Karriere im Konzern ein Unternehmen zu gründen?

Tatsächlich habe ich die Zeit im Konzern sehr genossen. Es waren 15 spannende Jahre mit vielfältigen Herausforderungen, an denen ich wachsen konnte. Ich durfte mit außergewöhnlichen Menschen in der ganzen Welt zusammenarbeiten, davon habe ich sehr profitiert. Ausschlaggebend war der schon immer gehegte Wunsch, mein eigenes Unternehmen aufzubauen. 

In welchen Bereich ist der momentane Stand der Digitalisierung besonders ausbaufähig?

Gerade im industriellen Umfeld gibt es nach wie vor eine große Digitalisierungslücke. Die Art wie wir reibungslos mit Smartphone und Tablet im Privaten arbeiten – und damit viel Zeit sparen – das ist erst in wenigen Industriebetrieben angekommen. Hier gibt es nach wie vor große Potenziale, nicht nur für Wirtschaftlichkeit und Produktivität sondern auch wenn es um Mitarbeiterzufriedenheit geht. 

“Die manuelle oder halbdigitale Administration von sicherheitsrelevanten Themen, das ist aus meiner Sicht ein handfestes Sicherheitsrisiko.”

Sie waren ja nicht nur in Deutschland, sondern auch in Ungarn tätig und konnten vermutlich während Ihrer Tätigkeiten Eindrücke aus einer Vielzahl von Ländern sammeln; sehen Sie speziell in Deutschland Nachholbedarf in Sachen Digitalisierung? 

Die Frage ist: welche Randbedingungen, auch kultureller Art, sind für den Erfolg der digitalen Transformation entscheidend. Offenheit für Neues, Spaß daran Dinge auszuprobieren und evolutionär weiterzuentwickeln. Das sind entscheidende Faktoren, die man in vielen Ländern findet. Die Zeit von großen Projekten die die “Eierlegende Wollmilchsau” liefern sind glücklicherweise vorbei. 

Welche genauen Synergieeffekte der Digitalisierung von Produktionsprozessen kann man sich im Bezug auf das Thema Arbeitssicherheit erhoffen?

Für die Arbeitssicherheit ist die Digitalisierung von enormer Bedeutung. Die manuelle oder halbdigitale Administration von sicherheitsrelevanten Themen, das ist aus meiner Sicht ein handfestes Sicherheitsrisiko. Nehmen wir nur einen “Near Miss”, der nicht korrekt bearbeitet wurde weil der Verantwortliche in der operativen Hektik vergessen hat ein Foto davon per Email weiter zu geben. Oder eine Gefährdung die später als nötig abgestellt wurde, weil die Administration einer Excel-Liste seine Zeit brauchte. Reaktionsgeschwindigkeit und Echtzeitkommunikation sind Schlüsselfaktoren.

“Ich wünsche mir, dass das Thema Sicherheit und Gesundheit noch einen größeren Stellenwert in Unternehmen bekommt. “

Glauben Sie, dass sich die Herangehensweise an das Thema Arbeitnehmersicherheit und Gesundheit und deren Wertschätzung im unternehmerischen Kontext in den kommenden Jahren grundlegend verändern wird?

Ich wünsche mir, dass das Thema Sicherheit und Gesundheit noch einen größeren Stellenwert in Unternehmen bekommt. Und zwar nicht nur im Sinne von “das muss das Unternehmen sicherstellen” sondern als eine gemeinsame Herzensangelegenheiten von allen im Unternehmen: Kollegen untereinander, Führungskräfte, Arbeitnehmervertreter. Wenn jeder auf jeden achtet lässt sich eine Menge erreichen.

Welche essentiellen Botschaften und Werte, vor allem bezogen auf die Themen Ethik und Nachhaltigkeit, versuchen Sie als Lecturer Ihren Studenten während Ihres Kurses und als Gründer von Manuyoo Ihren Mitmenschen zu vermitteln? 

Sowohl Konsumenten wie auch Führungskräfte in globalen Wertschöpfungsketten tragen eine große Verantwortung, sie sollten Entscheidungen mit offenen Augen treffen. Wir sind Teil einer globalisierten Welt, und dies wird sich auch durch aktuelle Strömungen der Regionalisierung nicht ändern. Die Produktion von Waren ist für viele Regionen der Welt -wie auch für uns- ein entscheidender Wirtschafts- und Entwicklungsfaktor. Wenn es uns gelingt, bewusster damit umzugehen ist das ein großer Hebel die Dinge zum Positiven zu verändern.

Vielen Dank!

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